
Oliver Blohm
FrancopIm Apfelparadies


Oliver Blohm sitzt gerade auf dem Gabelstapler, als wir auf seinem Hof im Alten Land ankommen. Er fährt die erste Ernte des Tages vor die Halle und sortiert routiniert die riesigen, prall gefüllten Apfelkisten. Dann geht’s weiter: Gemeinsam fahren wir mit ihm mit dem vom Trecker gezogenen Erntezug durch seine Apfelplantage – die Erntehelfer brauchen Nachschub an leeren Kisten, denn die Bäume hängen jetzt voll und die Früchte sind reif zum Pflücken. Oliver Blohm führt den Familienbetrieb bereits in 8. Generation. „Ich wollte schon immer Obstbauer werden“, erzählt er, während er uns stolz seine Anlage zeigt. „Es ist einfach schön, etwas zu produzieren, das man in der Hand halten kann, was gesund und regional ist. Außerdem kann man den ganzen Tag an der frischen Luft arbeiten.“
Auf seiner Anlage – auf dem fruchtbaren Boden der Elbmarsch – wachsen etwa 15 verschiedenen Apfelsorten. Davon sind einige früher, einige später reif, was den Vorteil hat, dass nicht alle auf einmal gepflückt werden müssen. So ist die Ernte verteilt auf 7–8 Wochen. In dieser Zeit herrscht hier von früh bis spät Hochbetrieb! Während wir die Prachtexemplare an den Bäumen bestaunen, ist Oliver Blohm schon wieder im Einsatz und bringt den Arbeitern die nächste leere Kiste in Position. „Das Pflücken ist reine Handarbeit, jeder Apfel wird einzeln vom Baum geerntet“, betont er. „Äpfel sind empfindlich und müssen sehr vorsichtig behandelt werden, sodass sie keine Druckstellen bekommen.“ Bei höher gelegenen Früchten in den Bäumen kommt eine Bühne zum Einsatz, auf der die Erntehelfer stehen. Praktisch: Das „Gefährt“ bahnt sich in Zeitlupentempo selbstständig den Weg und die Erntehelfer pflücken bequem in die Kisten, die sich direkt auf den Bühnen befinden.


Nach der Ernte werden die Äpfel, die nicht direkt in den Verkauf kommen, sorgfältig eingelagert. Mit einer speziellen Kühlmethode behalten sie ca. 1 Jahr ihren vollen Geschmack und wir dürfen uns – nicht nur zur Erntesaison ab September – über köstliche Äpfel aus dem alten Land freuen. Und ganz nach dem Motto, nach der Ernte ist vor der Ernte, gibt es auf dem Betrieb von Oliver Blohm immer was zu tun. Baumschnitt und -pflege stehen an, die Drainagen müssen regelmäßig kontrolliert werden und auch die Ware in den Lägern muss ständig geprüft werden. „Die Vorarbeiten bis zur nächsten Ernte sind ganzjährig verteilt.“
Zum Schluss verrät er uns noch, dass er seine Äpfel am liebsten pur oder als Apfelkuchen isst. Wir dürfen natürlich auch noch ein paar zum Probieren mitnehmen.