Die Hofstelle wurde im Jahr 1964 von seinem Großvater erbaut. Seit 2017 führt Thole den Betrieb in 3. Generation. Dafür hat der studierte Maschinenbauingenieur die Ställe komplett auf „links“ gedreht.
„Wir haben alles umgebaut, modernisiert und die Ställe auch energetisch verbessert“…
…, erzählt der Landwirt. Zwar hielt selbst sein Opa die Rinder über die Sommermonate schon auf der Weide. Aber Franz Thole wollte noch mehr für seine Tiere. Die Rinder sollten auch in den kalten und nassen Wintermonaten Auslauf aus dem Stall haben. Mit dem Umbau des Stalls können die Tiere nun selbst entscheiden, ob sie nach draußen an die frische Luft oder es sich im Stall lieber auf Stroh gemütlich machen wollen. Im Sommer können sich die 40 Rinder auf 15 Hektar Weideland so richtig breit machen. Baumstämme mit angebrachten Kuhbürsten und Hühner vom Nachbarshof, die sich immer wieder auf die Weide der Rinder verirren, sorgen für Beschäftigung.
Die Tiere stehen auf dem Familienbetrieb immer im Vordergrund
„Sie sollen artgerecht aufwachsen. Der Beruf des Landwirts macht viel mehr Spaß, wenn die Tiere gesund und vital sind“, sagt Franz Thole. Jedes Kalb wird vom Landwirt höchstpersönlich getränkt. Die Kälber wachsen auf Stroh auf. Das Futter baut der Landwirt selbst an. Frische Gräser liefern ein ideales, ausgewogenes und abwechslungsreiches Futterangebot. Durch die natürliche Futteraufnahme während der Sommermonate auf der Weide wachsen die Rinder wesentlich langsamer heran. Dadurch entwickelt das Fleisch eine feine Fettmarmorierung. Interessierten gibt Franz Thole gerne eine Hofführung. Transparenz ist dem Landwirt wichtig. „Meine Türen stehen immer offen“, sagt er. Damit will er das oft negativ behaftete Bild von der Landwirtschaft in der Gesellschaft verbessern. „Ich zeige den Leuten gerne, wie Landwirtschaft aussehen kann“, sagt er. Besonders freut er sich, wenn er sein Wissen vermitteln kann. „Manchmal bringen Kunden ihre Kinder mit“, berichtet er. Für die sei es immer wieder ein Highlight, Tiere zu streicheln oder sich die Ställe anzusehen. „Die stellen dann immer viele Fragen“, erzählt Thole. Und diese Aufklärungsarbeit sei wichtig. „Kinder müssen wissen, wo das Essen herkommt. Und allen Menschen muss bewusst sein, dass das Lebewesen sind“, erklärt er. Der Fleischkonsum müsse bewusster und hochwertiger werden. Ein bewusster Fleischkonsum und eine Komplettverarbeitung gehören zum Tierwohlgedanken dazu. „So kann man Fleisch ruhigen Gewissens genießen. Ich will den Tieren ein schönes Leben bieten“, sagt Thole. Auch in seinem Hauptberuf engagiert sich Thole für mehr Nachhaltigkeit. „Ich bin Projektentwickler für Biogasprojekte“ erklärt er. Dabei geht es darum, Rohstoffe wie beispielsweise Mist energetisch zu verwenden und damit Kreisläufe zu schließen. Die tägliche Arbeit auf seinem Hof ist dabei ein schöner Ausgleich zur Büroarbeit. „Die Vertrautheit zu den Tieren ist etwas ganz Besonderes“, sagt Thole.