Schon von klein auf hat der Landwirt auf dem Hof mit angepackt. Für ihn war immer klar, dass er den Betrieb eines Tages von seinen Eltern übernehmen wird. Heute hält er 40 Rinder unter der Haltungsstufe 4. Dazu bewirtschaftet Tuitjer 180 Hektar Ackerland. Seine Tiere haben mit 65 Hektar Weiden und Wiesen reichlich Platz zum Grasen im Sommer.
Besonders stolz ist Tuitjer auf…
… die Haltung seiner 70 Mutterkühe. 4 Wochen nach der Geburt, wenn die Kälber fit genug sind, kommen Mutterkuh und Kalb gemeinsam auf die Weide zu ihren Artgenossen. Dort bleiben sie zusammen, bis der Nachwuchs groß ist. „Das ist eine schöne Sache und tatsächlich ziemlich selten“, erklärt der Landwirt. Es gebe nicht viele Mutterkuhhalter, meint er. Dabei sei die Muttermilch das Beste für die kleinen Kälber. „Die Tiere werden sehr schnell fit und nehmen besser zu“, sagt er. Natürlich werde auch das ein oder andere Kalb vom Landwirt per Hand aufgezogen, wenn eine Mutterkuh die Milch verweigert. „Aber das ist nicht das Gleiche“, sagt er. Wenn man Falk Tuitjer nach den schönsten Momenten in der Landwirtschaft fragt, muss er nicht lange überlegen. „Die Geburten von den Kälbern“, sagt er. „Die Kleinen vernünftig auf die Welt zu bringen und zu versorgen ist immer etwas Besonderes. Einmal waren sogar Zwillinge dabei“, führt er aus.
Tierwohl bedeutet dem Norder viel
„Die Arbeit macht nur Spaß, wenn es den Tieren gut geht“, sagt er. Deswegen hat er vor mehr als einem Jahr den gesamten Stall umgebaut. So kommt mehr Sonnenlicht in den Stall und die Tiere haben auch in den Wintermonaten die Möglichkeit, Auslauf an der frischen Luft zu bekommen. Seine Tiere seien dadurch ruhiger und umgänglicher geworden. „Durch die viele Bewegung sind die Tiere auch vitaler“, erklärt er. Sogar die Fruchtbarkeit habe sich verbessert. „Und die Kühe kommen nach der Kalbung auch wieder schneller auf die Beine“, sagt er.
An seinem Beruf liebt der Landwirt am meisten die Vielseitigkeit seiner Arbeit. „Im Sommer und Winter sind die Aufgaben sehr unterschiedlich. Im Winter haben wir viel Stallarbeit, im Sommer kümmern wir uns um die Ernte, stellen Futter her und Arbeiten auf der Weide“, erklärt er. Auch auf grüne Energie setzt der Landwirt schon lange. Schon vor vielen Jahren hat er gemeinsam mit einem Nachbarn zwei Windkraftanlagen gebaut. „Das war die erste Windkraftanlage hier in Westermarsch. Da kam die Windkraft gerade erst auf“, sagt er. Für den eigenen Betrieb nutzt er diesen Strom aber nicht. „Durch die Weidehaltung haben wir im Sommer so gut wie keinen Stromverbrauch“, erklärt er. Tuitjer setzt auf Regionalität und kurze Wege. Das Futter der Tiere, Gras, Mais und Getreide, baut er selbst an. Mindestens einmal am Tag ist der Landwirt oder ein Mitarbeiter auf der Weide zur Tierkontrolle. „Es ist wichtig, dass immer jemand da ist und guckt, ob alles gut aussieht und die Tiere gesund sind“, sagt er. Bei der Tierkontrolle wird beispielsweise die Tränke überprüft oder der Strom auf dem Zaun. Dadurch wird verhindert, dass die Tiere ausbrechen können oder an einem heißen Sommertag ohne Wasser auskommen müssen. „Diese täglichen Tierkontrollen schaffen Sicherheit, damit ich abends beruhigt schlafen gehen kann“, sagt er.