Auf dem Betrieb von Familie Watermann in Edewecht ist die Hofarbeit Familiensache. Betriebsleiter Arno Watermann führt den Hof in der 3. Generation. Aber auch die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern. Tochter Kira arbeitet schon seit 2017 auf dem Hof ihres Vaters mit. Zuvor absolvierte sie dafür eine landwirtschaftliche Ausbildung sowie die Fachschule für Agrarwirtschaft. Eine andere Laufbahn kam für Kira nicht in Frage. „Ich bin mit der Landwirtschaft groß geworden und habe schon früh meinem Vater auf dem Hof geholfen“ erklärt sie. Kira möchte den Hof irgendwann von ihren Eltern übernehmen, sehr zur Freude ihres Vater: „Kira war schon immer dabei und kennt den Betrieb wie kein anderer. Ohne sie würde es auch gar nicht gehen“, sagt Arno Watermann.
Insgesamt hält die Familie 300 Rinder und Bullen. Etwa 60 Rinder davon werden unter der Haltungsstufe 4 gehalten und werden in unseren Combi und famila-Märkten unter der Marke Hofwerte vermarktet. Alle anderen Tiere werden in der Haltungsstufe 3 gehalten. 100 Hektar bewirtschaftet die Familie Watermann. Auf 45 Hektar wird das Futter für die Tiere wie Ackergras, Getreide und Mais angebaut. Das restliche Grünland steht den Tieren als Auslauf und Futter zur Verfügung.
Frische Luft, Sonne und gutes Fressen
Von Frühjahr bis November stehen die Tiere auf der Weide. Sobald es nachts kälter wird, kommen die Tiere in den Stall, wo sie auf Stroh liegen. Auch in den Wintermonaten im Stall haben die Tiere ständigen Zugang zum Freien. Schon 1992 baute die Familie den ersten Offenfrontstall auf eine Haltung auf Stroh mit einem Zugang zum Freien um. 2002 und 2008 wurden die anderen Offenfrontställe auf Stroh gebaut. Der alte Spaltenstall aus 1980 wurde zu einem Strohstall mit Auslauf für die 60 Rinder in Haltungsform 4 umgebaut. „Für mich ist das die natürlichste Form der Haltung“, erklärt Watermann. Die Frage, was ein Tier für ein gutes Leben braucht, ist für Watermann klar: „Frische Luft, Sonne und gutes Fressen.“ Das sieht auch Tochter Kira so, für die eine andere Haltung nicht in Frage kommen würde: „Ich finde es schön zu sehen, wenn die Tiere gut gehalten werden“, sagt sie.
Die Haltungsform ist zwar auch ein größerer Aufwand, trotzdem zahlt sie sich für Familie Watermann aus, weil es den Tieren besser geht. Durch die Bewegung sind die Tiere vitaler und durch den Freiraum auch deutlich entspannter. Für Arno und Kira Watermann gibt es keinen schöneren Beruf als Landwirt. Das eigenständige Arbeiten aber auch die Arbeit mit den Tieren und der Natur sind es, was ihnen am besten daran gefällt. Die Umwelt liegt der Familie am Herzen. Deswegen setzen sie auf kurze Transportwege und erneuerbare Energien in Form einer Photovoltaikanlage auf den Ställen. Nebenbei setzen sie sich für den Vogelschutz auf ihren Weiden ein und lassen immer wieder einige Reihen beim Mähen stehen, um den Bodenbrütern Insekten Schutz und einen Lebensraum zu bieten.