Auf dem Hof von Peter und Nils Gorke in Bösel leben die besonderen Moorschweine.
Auf dem Hof von Familie Gorke in Bösel leben die besonderen Moorschweine. Der Hof ist schon seit vielen Jahren im Familienbesitz. Nicht nur Peter Gorke ist mit der Landwirtschaft aufgewachsen, auch sein Sohn Nils entdeckte früh seine Leidenschaft für den Beruf. Nils entschied sich für eine Ausbildung zum Landwirt und ist heute staatlich geprüfter Meister für Betriebswirtschaft. 2020 stieg er gemeinsam mit seiner Frau Sandra in das Familienunternehmen ein. „Ich habe nie über etwas anderes nachgedacht“, erzählt Nils Gorke. Schon als kleiner Junge habe er immer auf dem Hof seiner Eltern mitgeholfen. „Der Beruf des Landwirts ist sehr vielseitig. Technik begeistert mich und ich liebe die Arbeit mit den Tieren. Jeder Tag ist anders, es wird nie langweilig“, sagt er. Auch seine Frau kommt aus der Landwirtschaft. „Ich bin mit Melken groß geworden“, sagt Sandra Gorke. Auf dem Hof mit anzupacken ist für sie daher selbstverständlich.
Bekannt sind die Gorkes für ihre Moorschweine. Rolf Bley von der Fleischerei Bley ist schon lange mit Peter Gorke befreundet. Die beiden wollten mit einer eigenen Schweinezucht den Kunden etwas Besonderes bieten. Dabei spielt nicht nur die Qualität eine große Rolle. Auch der respektvolle Umgang zwischen Tier, Mensch und Natur ist den beiden eine Herzensangelegenheit. „Moorschwein – fair, regional und artgerecht“ ist die Devise. Dafür baute die Familie Gorke ihre Ställe komplett um. Mittlerweile leben 600 Moorschweine in Bösel unter der Haltungsstufe 4. Von seinem Vater angefangen, führt Nils Gorke die höchste Haltungsstufe weiter. „Es ist zwar doppelt so viel Arbeit als konventionelle Tierhaltung, aber die Arbeit zahlt sich aus und macht deutlich mehr Spaß“, erklärt der Landwirt. Seine Tiere seien agiler, gesünder und vor allem entspannter. „Eine konventionelle Tierhaltung wäre für uns nicht in Frage gekommen“, erklärt Sandra Gorke und ergänzt: „Das ist nicht so, wie ich mir das Leben für ein Tier vorstelle.“
Qualität, die man schmeckt
Die Moorschweine, eine besondere Zucht der Edelrasse Duroc, wachsen in einem großräumigen Stall mit einem angrenzenden Auslauf mit viel Platz zum Bewegen auf. Sie können dabei jederzeit selbst entscheiden, ob sie im Stall bleiben oder an die frische Luft gehen wollen. Der großzügige Auslauf nach draußen steht ihnen jeder Zeit frei. Die Tiere wachsen auf Stroh auf. Das ist nicht nur bequem, sondern sorgt auch für Beschäftigung der Schweine, weil sie damit ihrem Wühltrieb nachgehen können. Darüber hinaus bekommen die Moorschweine auch andere Beschäftigungsmöglichkeiten wie Heuraufen und Baumstämme zum Schubbern und Knabbern. Die unversehrten Ringelschwänze sind ein guter Indikator dafür, dass die Tiere keinen Stress haben. Den beißen sich Schweine nämlich gegenseitig ab, wenn sie unter Stress stehen und aggressiv werden – nicht so bei Familie Gorke! „Es ist wirklich schön zu sehen, wie wohl die Moorschweine sich fühlen. Klar ist das alles deutlich aufwendiger für uns, aber es lohnt sich wirklich“, sagt Nils Gorke.
Nicht nur das Futter der Tiere wird regional angebaut. Auch der Schlachthof ist nur wenige Kilometer vom Hof entfernt. So werden die Transportwege möglichst kurz gehalten. Aber warum heißen die Moorschweine eigentlich Moorschweine? „Die Tiere haben eine rötliche Farbe, eben wie das Moor“, erklärt Nils Gorke. Auch die örtliche Nähe des Hofes zum Moor spielte bei der Namensgebung eine Rolle. Dadurch ist der Name Moorschwein entstanden.