„Angepflanzt wir Mitte Mai. Im Vorfeld arbeiten wir mit einer Maschine, die uns die Erde zu Hügeln aufhäuft und mit abbaubarer Folie aus Maisstärke bedeckt. In den ersten Jahren haben wir die Stecklinge per Hand gesetzt, nun haben wir auch hierfür eine Maschine,“ erzählt Saaksmeier. Die dunkle Folie, die sich bis Ende August selbst auflöst, hat jede Menge positive Effekte: Sie speichert Wärme und Wasser und verhindert, dass sich Unkraut direkt zwischen die Pflanzen setzen kann.
„Süßkartoffelpflanzen schießen nicht in die Höhe, sondern gehen in die Breite, deswegen gehört die Unkrautbeseitigung zu unseren ständigen Aufgaben. Erst Ende Juli/Anfang August können wir diese Arbeit zurückfahren. Dann haben sich die Pflanzen soweit ausgebreitet haben, dass Hügel an Hügel grenzt und nur wenig Unkraut durchkommt.“ Bis zur Ernte dauert es dann noch einmal sechs Wochen – Zeit, in der im Idealfall tagsüber die Sonne scheint und abends ein kleiner Regenschauer herunterkommt.
Durchschnittlich 6 Süßkartoffeln pro Pflanze kann der Kalletaler bestenfalls zwischen Ende September und Mitte Oktober ernten. Dann ist er mit seinen Maschinen von morgens bis abends auf den Feldern. Zunächst wird das Grün der Pflanzen per Maschine entfernt, dann hebt eine zweite Maschine die Erde an und bringt die Süßkartoffeln zum Vorschein. Die werden nun per Hand vorsichtig auf ein Band gelegt – die Schale ist noch sehr empfindlich – und in einer Kiste gesammelt. Damit die Süßkartoffel auch süß schmeckt, muss sich die Stärke in Zucker umwandeln. Das passiert im so genannten Nachreifeprozess: sieben Tage, in denen die Knollen bei 30 Grad Celsius und 90 % Luftfeuchtigkeit gehalten werden. Kühl gelagert halten die Süßkartoffeln dann mehrere Monate. Sortiert, kontrolliert, gewaschen und in Kisten verpackt geht’s mindestens einmal in der Woche in die Märkte – fertig zum Verkauf!