Jeder Deutsche verzehrt im Jahr knapp zwei Kilo Champignons.
In unseren Märkten finden Sie ganzjährig frische und aromatische Pilze. Doch wo wachsen diese und wie werden sie angebaut? Die Antwort finden wir in Visbek bei Pilzland. Dort sprießen die Pilze in sogenannten Zuchthallen unter optimalen Bedingungen aus dem Boden.
„Die Pilzzucht erfordert viel Fingerspitzengefühl“, erklärt Johannes Lücker, der Geschäftsführer von Pilzland. Pilze mögen es sauber, daher sind die Hygienestandards besonders hoch. In den Zuchthallen stehen die Champignons Kopf an Kopf in langen Hochbeeten nebeneinander. Lücker ist seit mehr als 30 Jahren für Pilzland tätig. Er hat auf dem elterlichen Bauernhof Landwirtschaft von der Pike auf gelernt – Pilze faszinieren ihn.
Anders als bei Möhren oder Salat werden Pilze nicht als Samen in die Erde gestreut.
„Am Anfang der Pilzzucht steht die Herstellung eines Substrats“, erklärt der Experte. Dieses Substrat ist ein wohlgehütetes Geheimnis bei Pilzland. Doch so viel sei verraten: Im Substrat ist unter anderem Stroh, Pferdemist und ein wenig Gips für den pH-Wert enthalten. Ist der Kompost „reif”, kommt die sogenannte Champignonbrut hinzu – sprich, die Sporen der Champignons. Die Sporenart entscheidet übrigens, ob später cremefarbene oder weiße Champignons aus der Erde wachsen. Vom ersten Mischen der Rohstoffe bis zum fertigen Substrat vergehen etwa fünf Wochen, zwischendurch wird es immer wieder von den Pilz-Experten kontrolliert. Das fertige Substrat kommt dann in die Hochbeete der Kulturräume – darüber wird noch eine Schicht Torf gestreut, damit die Feuchtigkeit nicht so schnell entweicht. Nach weiteren zwei Wochen sind die Pilze erntereif. Wichtig ist das perfekte Klima – es darf nicht zu heiß, nicht zu kalt, nicht zu trocken und nicht zu feucht sein.